Schöne Bergtage im Tannheimer Tal und ein neuer Klettersteig

War letzte Woche mit einer befreundeten Familie auf Hüttentour im Tannheimer Tal unterwegs.

Montag: Anreise nach Grän und in Variante Hüttenaufstieg zur Bad Kissinger Hütte. Nachmittags am Hüttengrat konnten meine Freunde erste Klettererfahrungen sammeln. Für alle „fünf“ war es das erst Mal, am Seil zu klettern. Große Freude gab es, das erste Edelweiß im Fels zu entdecken –  nicht gepflückt, nur fotografiert. Nach drei Seillängen stiegen wir jeweils seitlich im steilen Grashang aus und konnten so das trittsichere Gehen im schrofen Gelände üben.  Kurzer Abstecher zum Aggenstein und pünktlich zum Abendessen auf der Hütte.

Dienstag: Nach dem Frühstück in 2 Stunden zum Füssener Jöchl – dort erst mal einen Kaffee getrunken – danach gleich über den Friedberger Klettersteig. Für alle die erste Erfahrung auf einer Ferratta. Die anschließende Überschreitung der Roten Flüh (2104 m) brachte herrliche Ausblicke in die Alpenwelt. Um 16.30 Uhr lassen wir dann den Tag auf der Sonnenterrasse auf dem Gimpelhaus ausklingen.

Mittwoch: Vom Gimpelhaus, begleitet von vielen Gämsen, ging es zur „Nesselwängler Scharte“ hoch, von dort mit leichtem Gepäck den Normalweg (UIAA II) auf die Köllenspitze (2340m). Ich war erstaunt, wie souverän der Junior mit seinen 12 Jahren die ausgesetzten Querungen gemeistert hat. Belohnt wurden wir alle mit einer herrlichen Gipfelumschau. Abstieg zur Otto Mayerhütte, die von Familie Wagner bewirtschaftet wird. Die freundliche Art, mit der die ganze Familie ihre Gäste empfängt und bewirtet, ist unübertroffen – ich kenne jedenfalls keine Hütte, bei der sich so liebevoll um die Gäste gekümmert wird.

Donnerstag: Über die kleine Schlicke ging es zur Trinkpause zur Sonnenalm. Von dort auf die Läuferspitze, die jetzt einen leichten Übungsklettersteig B hat. Vermutlich war der schreckliche Bergunfall vor ein paar Jahren der Grund, weshalb die Überschreitung jetzt mit einem soliden kurzen Klettersteig entschärft worden ist. Wir nutzen die steile Südwand für die Abseilausbildung, was allen sehr viel Spaß gemacht hat. Abstieg über Grän zurück zum Parkplatz.

Fazit: In nur vier Tagen haben wir es geschafft, den Umstieg vom normalen Bergwandern zum Bergsteigen zu vollziehen.

Materialbedarf für den Führer: Seil (Edelried Rap Line II 6 mm, 2 Normstürze), 3 leichte HMS, Bandschlingen, Kurzprusik  Gesamtgewicht 950g

Für alle : Edelried Cable Ultralite 2.1 KST Set (320g), leichter Klettergurt (versch. Hersteller, 230g), leichter Helm (200g)   Gesamtgewicht 750g

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.