Vier-Quellen-Weg im Gotthardmassiv

In diesem Sommer führte ich erstmalig für Alpine Welten den 2012 eröffneten Vier-Quellenweg im Gotthardmassiv und bestimmt nicht das letzte Mal.

Die Route führt in 5 Tagesetappen durch drei Sprachregionen und vier Kantone (Uri, Graubünden, Tessin und Wallis) über sechs Pässe vom Oberalppass via Maighles-, Lucendro-, Gotthard- und Nufenenpass zum Furkapass mit insgesamt 88 Kilometern. Dabei bewältigten wir fast 5000 Höhenmeter im Aufstieg und 4700 Höhenmeter im Abstieg. Natürlich entdeckten wir auch die markanten formähnlich gestalteten Granitfindlinge als Ursprungsmarkierung der Quellengebiete des Rheins, der Reuss, des Ticino und der Rhone. Der höchste Punkt ist auf der zweiten Etappe der Aussichtsberg Giübin mit 2776m, welchen wir über den Sellapass 2700m erreichten. Der normale Bergpfad (T3) ist gut markiert, jedoch hatten wir Schneefall und bis zu 20 cm Neuschnee, so dass Snowlines an den Schuhen notwendig waren und meine Hochtourenerfahrung gefragt war, um einen sicheren Aufstieg zu finden. Bei dieser Wetterlage war die Rundumsicht zum Finsteraahorn, Pizzo Centrale, Galenstock, bis hin zum Tödi leider eingeschränkt. Windschutz für kurze Pausen gaben uns die zahlreichen Steinbauten, die Eingänge zu unterirdischen Kavernen, wo sich getarnte Geschütze der Schweizer Armee befinden oder früher befanden. Von 1886 bis 1920 wurde das gesamte Gotthardmassiv zur militärischen Festung ausgebaut. An etlichen Stellen sind Spuren davon zu sehen. Die Tour endet an der Rhonenquelle, dort empfehle ich noch die Gletschergrotte (Reste) zu besichtigen.

Fazit: Der wenig frequentierte Quellenweg lässt sich von Deutschland aus auch sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmittel Co2-günstig erreichen.  Bei der Etappe 4 und 5 kann bei Schlechtwetter mit dem Postbus abgekürzt werden.  Die Übernachtungskapazitäten der Berghütten (1. Hütte nur 36 Plätze) sind zum Teil sehr begrenzt. Deshalb muss man auch nicht befürchten, dass die Route von Massen bewandert wird. Ich empfehle die Tour über Alpine Welten zu buchen oder sehr rechtzeitig die Plätze der Hütten zu reservieren. Gute Planung bzw. Internetzugang ist bei Bahnfahrten sinnvoll, da es an kleinen Haltestellen keine Ticketschalter mehr gibt. Im Postbus kann man Tickets noch kaufen. Gefallen hat mir, dass wir das Auto kostenfrei am Oberalppass für eine Woche abstellen konnten. Die Übernachtungs- und Getränkepreise in der Schweiz gleichen sich allmählich denen in den letzten Jahren stark gestiegenen Preise der deutschen und österreichischen Hütten an. 

Meldet euch bei mir, wenn ihr Interesse an der Tour habt, dann trage ich mich 2026 gleich wieder bei Alpine Welten ein.

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