
In diesem Sommer hatte ich mit Freunden und Anne eine wunderschöne Urlaubswoche in der Schweiz. Gestartet sind wir bei bestem Klettersteigwetter in Andermatt. Hinter dem Kompetenzzentrum Gebirgsdienst der Schweizer Armee nach der Teufelsbrücke und dem Suworow-Denkmal beginnt die Via Ferrara Diavolo B/C. Die fast senkrechte 450 Höhenmeter Wand ist mit 350 Trittstiften (fast zu viele), 700 Meter Drahtseilen und nach neuster Klettersteigtechnik (Puffer) gebaut. Auch deshalb ist der Klettersteig für Kinder geeignet. Eine senkrechte Leiter führt nach 2 Stunden zum Ausstieg, landesgemäß an einer Schweizer Fahne. Mehrere Möglichkeiten gibt es für den Abstieg. Wir wählten eine gemütliche Alm zur Stärkung und einen zum Teil weglosen Abstieg zurück nach Andermatt. In dem früher idyllischen Bergdorf entsteht gerade durch finanzstarke Investoren ein neues Dorfviertel mit großen Hotels und Eigentumswohnkomplexen – grausig.
Nach zwei schönen Tagen ging es weiter in das Wallis auf die Weissmieshütte mit dem Plan das Lagginhorn 4010m zu besteigen. Ja, der Wetterbericht und das Wetter vor Ort hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Plan B für uns war dann in zwei Gruppen bei leichtem Nieselregen das Jegihorn 3206m zu besteigen. Martin führte Lissi und Anne über den alpinen Weg (1+) auf den Gipfel. Jörg, Siggi und ich wählten den höchstgelegenen Klettersteig der Schweiz mit Schwierigkeit C/D – bei Nässe D. Im Sommer 2016 wurde die neue Variante eröffnet, welche ich noch nicht kannte. Mit etwas Wetterbesserung konnten wir den Adrenalinspiegel in die Höhe treiben und nahmen die 120 Meter lange Seilbrücke, die zwischen Ost- und Hauptgipfel 200 Meter über dem Abgrund gespannt ist. Zum Finale ging es über eine 50 Meter lange Kletterpassage im 4. Schwierigkeitsgrad entschärft durch ein Drahtseil. Wir erreichten den Gipfel eine halbe Stunde später nach unserem Vorkommando, welches schon auf dem Abstieg war.
Der Wetterbericht meldete für die folgenden Tage ebenfalls kein stabiles Hoch und so rückten wir von der eher einfach ausgestatteten Berghütte (keine Dusche, nur kaltes Wasser) mit Hilfe von Rollern (ab Mittelstation) wieder ins Tal ab. Die Rollerfahrt ins Tal war nicht nur günstiger als die Seilbahn, sondern wir hatten auch einen Mordsspaß. Im Internet machten wir einen Glückstreffer – Übernachtung in einem fantastisch gelegenen Vier-Sterne Hotel zum gleichen Preis wie die Hüttenübernachtung, wo wir uns für die letzten zwei Tage einquartierten. Ab der 1. Übernachtung profitierten wir von der „Saastal Card“ (zum Bsp. im Parkhaus nur den halben Preis, alle Bergbahnen außer der Gletsch Expresszug umsonst). Dies nutzten wir mit Freude kräftig. Unsere Touren erstreckten sich nun auf den Felskinn, den Klein Allalin 3070m und die Britanniahütte 3030m. Siggi nahm dabei zusätzlich den Britannia-Klettersteig C/D auf 3130m mit. Am letzten Tag nutzten wir wiederholt die Seilbahn um auf die Längenfluh 2869m zu fahren. Selten ist man dem Gletscher so nah wie dort. Die Blicke auf die Gletscherränder mit seinen spannenden Spalten, Rissen und dem abfließenden Tauwasser faszinieren. Während unserer kleinen Gletschertour entdeckten wir noch „unseren 5. Quellenstein“😉 – passend nach der Vier-Quellen-Wanderung Rhein, Reuss, Ticino und Rhone. Allerdings fehlt hier noch die Tafel „Feevispa-Ursprung“.
Fazit: Ein gelungener Urlaub mit Freunden – gerne nächstes Jahr wieder





































